Politische Kunst in Chile der 80er Jahre – Aktionen des Widerstands

Der Vortrag „Politische Kunst in Chile der 80er Jahre: Aktionen des Widerstands“ gibt einen Einblick über die verschiedenen künstlerischen Bewegungen, die sich in der Zeit der Diktatur in Chile geformt haben. Diese waren nicht nur künstlerisch aktiv, sondern haben politische Arbeit und Widerstand gegen ein Terrorregime, das vor allem die ärmere Schicht des Landes unterdrückte, geleistet. Dabei setzten sich die Bewegungen vor allem aus gebildeten und reichen Akademiker_innen zusammen, weil sie zum einen die Mittel hatten und zum anderen ebenfalls unterdrückt wurden, insbesondere die LGBTQ-Szene. Durch private Fördermittel war es möglich trotz staatlicher Zensur Aktionen und Happenings zu veranstalten, die nicht nur der akademischen Welt zur Verfügung standen, sondern sich dem unterdrückten „Volke“ widmeten und es direkt ansprach; es waren Aufrufe gegen die Unterdrückung der Diktatur.

Eine Hauptfigur war das Kollektiv für Kunst Aktionen (C.A.D.A.). Leider sind viele dieser Gruppierungen in Vergessenheit geraten, weil sie nach dem Ende der Diktatur nur noch ein weiterer Teil der “Bourgeoisie” waren. Viele dieser Namen sind nur noch in chilenischen Kunstkreisen bekannt und haben ihren Kampfgeist verloren. Die Diktatur ist vorbei.

Hier in Deutschland gibt es öffentliche Mittel die politische und künstlerische Aktionen ermöglichen und zwar für alle. Kunst und Politik haben immer zusammengehört. Der Vortag soll uns als Kunstschaffende anregen auch öffentliche Aktionen zu gestalten und konzipieren, um selbst Widerstand gegen die Kommerzialisierung des Konzepts “Kunst” zu leisten.

Fabian Neisskenwirth ist ein seit 2013 im Ruhrgebiet lebender Künstler aus Chile.