FAQ

Worauf zielt „Wem gehört die Kunst“ ab?

Das Projekt „Wem gehört die Kunst?“ möchte einen politischen Diskurs zum Stellenwert der Kunst und der Lebens- und Arbeitsrealität von Künstler_innen in unserer Gesellschaft befördern und stark machen, um so zu mehr Mit- und Selbstbestimmung zu gelangen. Eine dezidierte Kritik, auf der wir unser Vorhaben aufgebaut haben, könnt ihr nochmal in den Texten unter „Diskurs“ nachlesen und auch gerne Rückfragen dazu stellen: info@wemgehoertdiekunst.de

 

Die Labore – was ist das eigentlich?

Wir wollen mit euch zusammen einen Kongress gestalten! Dazu dienen Labore, in denen ihr Workshops, künstlerische Arbeiten, Lectures, Vorträge oder Interventionen und Aktionen erarbeiten könnt, die sich mit den Themen von „Wem gehört die Kunst?“ auseinandersetzen. Form und Inhalt eurer Laborarbeit sollte im Anmeldebogen an entsprechender Stelle beschrieben werden.

Allgemein stehen alle Labore unter der größeren Fragestellung und dem Forschungsinteresse „Was bedeutet politische Kunstpraxis unter den gegebenen gesellschaftlichen Verhältnissen“ und der thematischen Rahmung „Ästhetisierung von Politik / Politisierung von Kunst“.
Fragen, die sich darum diskursiv gruppieren würden, könnten sein:

  • Wie steht es gegenwärtig um den Kunstbegriff an sich?
  • Welche Konsequenzen sind von der voranschreitenden Ökonomisierung der Kunst zu
    erwarten?
  • Ist Kunst ein Teil der Kreativwirtschaft oder eine autonome Sphäre?
  • Wem gehört die Kunst?
  • Welche Rolle kann Kunst in einer sich radikal verändernden Wirklichkeit einnehmen und für welche Arbeitsbedingungen müssen Künstler_innen streiten?
  • Soll Kunst nützlich sein?
  • Was kann eine Kunstpraxis im Kapitalismus heute bedeuten?
  • Und wie kann eine sinnvolle Förderung von freischaffenden Künstler_innen in Zukunft aussehen?

Diese Fragen sind Beispiele eines inhaltlichen Impulses. Die individuelle Aneignung der Fragestellung ist explizit vorgesehen. Ihre Weiterführung, Ergänzung, Schärfung oder auch Korrektur und Erneuerung sind gewünscht.

Die Arbeitsergebnisse der Labore werden Teil des Kongresses sein, wodurch Ihr direkt Einfluss auf den Inhalt und das Programm nehmt. In dieser Phase können sich ca. 10 Personen auf 1-2 Wochen Laborzeit bewerben. Hierzu kann an verschiedenen kulturellen, wie politischen Institutionen Residenz bezogen werden:

Angefragt sind auch: AZ Mülheim (MH) // Rottstr 5 (BO)

Die Labore finden in der Zeit vom 23.1.2017 bis zum 19.2.2017 statt. Hierzu muss im Anmeldebogen das bzw. die entsprechende/n Zeitfenster angekreuzt werden. Sollte eine andere Zeitspanne als „Montag bis Sonntag“ notwendig sein, kann dies ebenfalls angegeben werden.

Für die Labore gibt es eine Vergütung. Zur Teilnahme muss ein Werk-/Honorarvertrag abgeschlossen und eine Rechnung an uns gestellt werden.

Es stehen insgesamt 9.000,- EUR zur Verfügung. Die Mittel werden am Mittwoch, 18.1.2017 um 18 Uhr im Ringlokschuppen Ruhr in einer gemeinsamen Selbstjurierung verteilt:
Die Juryarbeit beginnt mit gegenseitigen Informationen zu allen Vorschlägen, wobei Abwesende von Anwesenden vertreten werden (können). Es folgt ein inhaltlicher Austausch und eine Diskussion über die je benötigten Mittel. In dieser kollektiven Reflexion argumentieren die Teilnehmer_innen nicht für ihr eigenes Projekt, sondern nehmen vielmehr Partei für andere. Dies soll Konkurrenzgedanken abbauen und zu einer solidarischen Praxis führen.

 

Der Kongress: 24.-26. Februar 2017

Der Kongress findet statt am Freitag, 24.2. (17:00 bis ca. 22:00 Uhr), Samstag, 25.2. (10:00 bis ca. 22 Uhr) und Sonntag (11:00 bis ca. 20 Uhr). Die Teilnahme wird mit 10 EUR pro Stunde vergütet und die Summe am jeweiligen Tag ausgezahlt.

In einer Gruppe von ca. 75 Personen soll gemeinsam in großer Runde und in Arbeitsgruppen zu den oben stehenden Fragestellungen gearbeitet werden.

Die Arbeitsgruppen (Workshops, Vorträge, etc.) entstehen größtenteils in den vorgeschalteten Laboren, es wird aber am ersten Tag des Kongresses auch die Möglichkeit geben spontan entstehende Arbeitsgruppen zu weiteren Themenschwerpunkten zu bilden. Außerdem werden Impulsvorträge und Präsentationen stattfinden, die das Thema bearbeiten.

Abends gibt es die Möglichkeit beim gemütlichen Ausklang ins Gespräch zu kommen bzw. die Gespräche zu vertiefen oder sich gemeinsam einen Film oder z.B. eine Performances anzuschauen.

 

Kinderbetreuung beim Kongress

Während des gesamten Kongresses wird eine Kinderbetreuung organisiert. Bitte meldet Eure Kinder formlos per mail an, falls nicht bereits im Anmeldebogen geschehen, damit wir genauer planen können.
Da sich niemand dafür angemeldet hat, findet beim Kongress keine Kinderbetreuung statt.

 

Verpflegung

Wir stellen ein Abendessen am Freitag und Samstag sowie Mittagessen am Samstag und Sonntag. Getränke können mitgebracht werden, wir werden aber auch ganztägig Mineralwasser sowie am Morgen Kaffee und Tee zur Verfügung stellen. Die im Haus angebundene Gastronomie „Heidi Hoh“ bietet zudem weitere Getränke und eine (auch vegane) Kuchenauswahl zum Verkauf an.

 

Anmeldung

Um sich für die Labore zu bewerben oder für den Kongress anzumelden, muss jeweils ein entsprechendes Anmeldeformular ausgefüllt, gespeichert und per Email an anmeldung@wemgehoertdiekunst.de gesendet werden.

Bewerbungsfrist Labore: 17. Januar 2017

Anmeldefrist Kongress: 17. Februar 2017

 

Quotierung & Datenschutz

Damit der Kongress möglichst vielfältig wird, wollen wir bei einer Anmeldezahl , die die vorhandenen Plätze übersteigt, die Zulassung über eine Quotierung regeln. Dazu werden bei der Anmeldung persönliche Angaben zu Geschlecht, Bildung, Herkunft, sexueller Orientierung und Diskriminierungserfahrung abgefragt, um eine möglichst hohe Diversität gewährleisten zu können.Wir sind uns darüber im Klaren, dass dies sehr persönliche Fragen sind und wollen daher unser Möglichstes tun, um Eure Privatsphäre dabei nicht zu verletzen!

Alle hierzu abgefragten Daten werden ausschließlich zur Quotierung und – vollständig anonymisiert – für statistische Zwecke genutzt. Nach der Quotierung und Übernahme in die Statistik werden alle Daten vernichtet; lediglich der obere Teil des Anmeldebogens (Name, Email, Telefon, Homepage, Social Media Accounts, Angaben zur Vergütung, Selbstverortung, konkreter Arbeitsbereich und grundsätzliche Interessen) bleibt für die Anmeldung nicht-anonymisiert gespeichert. In keinem Fall werden personenbezogene Daten an Dritte weitergegeben.

 

Wie geht’s nach dem Kongress weiter?

Der Kongress dient auch dem Zweck gemeinsam eine politische und künstlerische Praxis zu entwerfen und zu überlegen, wie „Wem gehört die Kunst?“ weitergehen soll.

Geplant ist eine praxisorientierte Projektphase ab März 2017, die den Diskurs in künstlerische, kulturelle, politische, soziale und/oder interventionistische Projekte fortführt. Dabei soll die Auswahl der von „Wem gehört die Kunst?“ geförderten Projekten besonders offen und transparent gestaltet werden, indem alle Künstler_innen/Gruppen, die sich beworben haben, sich an einer Selbstjurierung beteiligen. Hiermit wollen wir den etablierten Top-Down-Entscheidungsprozessen eine selbstbestimmte Entscheidungsfindung „von unten“, also von denen, die es tatsächlich betrifft, entgegen stellen. Die Ausschreibung dieser Phase wird noch erfolgen.