Gorilla Mädchen

Am Beispiel und ausgehend von der feministischen Avantgarde der 60er Jahre wird Rosh Zeeba über Zuschreibungen, Ausgrenzungen, Identitäten, Haltungen, Beziehungen, Gefühle und Aktionsformen des künstlerisch-feministischen Widerstands arbeiten. Hier geht es um zwei Oberthemen: Feministische Kunst und den Ausschluss von Kunst in der Kunstszene.

Was heißt Aktivismus in Zusammenhang mit Kunst? Im Falle der Frauen um Judy Chicago, Lynn Hershmann und den Guerilla Girls war Aktivismus essentieller Bestandteil der Praxis. Um der unfreiwilligen Einbettung ihrer Körper im Kunstbetrieb entgegenzuwirken, musste eine große Bewegung her, die aus verschiedenen Richtungen die vorhanden Festungen angreift. Soviel der Körper der Frau als musisches Faszinosum in der Kunst vorkommt, so wenig taucht die Künstlerin als solche in der Kunstwelt auf: „Do women have to be naked to be in the museum?“ fragen die Guerilla Girls und spielen  auf das übermässige Auftauchen nackter Frauenkörper in Museen an, das im Gegensatz zu der Abwesenheit von Künstlerinnen und Theoretikerinnen im Kunstbetrieb steht.

Die Guerilla Girls zeigten anhand von Statistiken auf, welche Ungleichheit in Museumsbetrieb herrscht. Judy Chicago macht mit ihrer Kunst Politik und muss erleben, wie ihre Ausstellungen vom Senat der USA angegriffen werden. Lynn Hershmann wechselt ihre Identitäten, wird ihre eigene Kritikerin und schafft so ihrer Kunst Raum.

Ihrer Aktionen waren erfolgreich, weil sie viele Frauen ansprachen. Weil sie zusammen laut waren. Dank dieser Frauen sind heute die Museen heute teilweise anders, auch gibt es mehr Big shot Künstlerinnen, dennoch kann nicht von Gleichberechtigung die Rede sein.