Kunst – Arbeit

Die Reflexion „Kunst – Arbeit“ von Theorie und Praxis e.V. (Tup) war bis hier her eine der von der gemeinsamen Mittelvergabe des Projekts „Wem gehört die Kunst“ befürworteten und so ermöglichten Labor-Arbeiten. Sie fand im Februar 2017 als sechsteiliges Seminar im Lokal Harmonie in Duisburg-Ruhrort statt.
Tup versprach den Mittelvergebenden mithilfe der erhaltenen Förderung folgende Arbeit(en) zu leisten:

Das Seminar eruiert die generelle Frage nach gesellschaftlich (nicht) anerkannten Arbeiten am Beispiel freischaffender künstlerischer, theoretischer, sozial-kultureller Arbeit. Konkret untersucht es das Spannungsfeld aus (ideeller & monetärer) Anerkennung und Nicht-Anerkennung. Explizit reflektiert es das IKF-Programm als Beispiel für indirekt und direkt bestätigte und/oder neu markierte (Nicht-)Anerkennungen gesellschaftlich wertvoller (gedanklicher, künstlerischer; individueller, kollektiver) Arbeit(en) und ihrer sozialen, sozialkulturellen & ökonomischen Basen.

Mit unserer bisherigen, sehr intensiven Arbeit sind wir bis hierhin gelangt:

Es wurde zudem versprochen, auf Basis des im Labor-Seminar Reflektierten eine Seminar-Reihe für den Kongress zu entwickeln und dort durchzuführen. Was geschah und nun geschehen wird.
Die Seminar-Reihe im Kongress findet am Samstag, 25. Februar 2017 in vier Teilen statt.
Jedes Teil-Seminar steht für sich, ist für am hierin behandelten Thema Interessierte voraussetzungslos auch je einzeln zu besuchen.
Auch die angegebenen Seminar-Texte werden für die Mitarbeit an den Teil-Seminaren nicht als schon bekannte, gelesene vorausgesetzt. Es wird je eine Kurz-Version des Referenztextes für das zu behandelnde Thema im Seminar ausgegeben und vor der gemeinsamen Behandlung des Themas Zeit für Lese-Arbeit gegeben werden.
Der nun feststehende Ablauf sieht aus wie folgt:

SA 11:00 Uhr Slot 1:
Kunst – Arbeit – Teil 1:
„Freie Szenen“ – Support & Solidarität
{Text: Support Your Glocal Artist! [Katja Aßmann (Urbane Künste Ruhr), Matthias Frense und Sebastian Brohn (Ringlokschuppen Ruhr)]}
B1
SA 12:30 Uhr Slot 2:
Kunst – Arbeit (Theorie und Praxis e.V.) – Teil 2:
Aufklärung der Dialektik – Was bedeutet Selbst-Prekarisierung?
{Text: Gouvernementalität und Selbst-Prekarisierung. Zur Normalisierung von KulturproduzentInnen [Isabell Lorey]}
B1
SA 15:00 Uhr Slot 3:
Kunst – Arbeit (Theorie und Praxis e.V.) – Part 3:
Kunst & Solidarität
{Text: Solidarische Mobilmachung. Kunst, Vokabularpolitik und Resolidarisierung nach Richard Rorty [Alexander Koch]}
B1
SA 16:30 Uhr Slot 4:
Kunst – Arbeit (Theorie und Praxis e.V.) – Part 4:
Kritik der Individuellen KünstlerInnenförderung (IKF)
{Text: Individuelle Förderung von Künstlerinnen, Künstlern und Kreativen (IKF) – Pilotraum Ruhr [Konzeptideen european centre for creative economy (ecce), Stand: 14.04.2016] & IKF-Homepage [Kreativ.Quartiere]}
B1

Wir freuen uns über jede Mitwirkung an der nun so strukturierten theoretisch-praktischen Arbeit. Zu uns, Theorie und Praxis e.V. (Tup):

“Es gibt keinen Gedanken, wofern er irgend mehr ist als Ordnung von Daten und ein Stück Technik, der nicht sein praktisches Telos hätte.“ (T. W. Adorno)

Tup entstand 2000/01 am philosophischen Institut der Universität Düsseldorf. Die Uni verließ die Gruppe und wurde erstmals auch künstlerisch tätig im Projekt „Campus 2002“ der Kokerei Zollverein – Zeitgenössische Kunst und Kritik in Essen. Als Verein gründete sich Tup 2003 für das Folgeprojekt „’Wo Arbeit war …’ – Industriekultur und Gesellschaft“ auf der anderen Seite des Weltkulturerbes Zollverein, in Essen-Katernberg. Es folgten 2005/06 das theoretisch-künstlerische Projekt „Der Stand der Dinge. Bruckhausen“ und 2008 und 2009 zwei Projekte im Rahmen des Festivals „Duisburger Akzente“ in Duisburg-Ruhrort. Am Kulturhauptstadtprogramm beteiligte sich Tup mit dem interdisziplinären und reflexiv auf „RUHR.2010“ bezogenen Projekt „Ruhrort 2010“.

Im Rahmen des Netzwerk-X-Projekts „Inverscity“ (2013) konzipierte und realisierte Tup das Projekt „Lese-Arbeit“. Die dort von Tup erfundene und praktizierte Bezahlung für allgemein monetär nicht gewürdigte Arbeiten (10 EUR/Std.) und die damit verbundene, mittels Bezahlung für sonst nicht bezahlte Arbeiten öffentlich gemachte Reflexion über gesellschaftlich (nicht-)anerkannte Arbeiten fand bis heute diverse Nachahmungen, Übertragungen, Weiterentwicklungen. Eine dieser ist die nun eintretende Tatsache, dass alle am Kongress „Wem gehört die Kunst?“ Mitarbeitenden für ihre, eben, Mit-Arbeiten in diesem Kongress mit je 10 EUR/Std. bezahlt werden.

Zur Geburt dieser Idee im Projekt Lese-Arbeit vgl.: https://vimeo.com/channels/611054/77495218

was bisher erkannt wurde